Viele Erzählungen eilten unserem Stopp auf der größten der kanarischen Inseln voraus: hier trifft sich die Szene! Großsegler und Yachties füllen hier ihre Reserven, erledigen letzte Reparaturen und analysieren diverse Wetterberichte, um den perfekten Absprung gen Karibik zu schaffen. So trafen wir hier zum Beispiel auch die Seevagabunden Inge und Klaus, die bereits seit 7 Jahren unterwegs sind und uns wertvolle Tipps geben konnten.

Auch wir hatten von Beginn an Santa Cruz als festen Hafen in unserem Törnplan verankert. Schon einige Meilen im Voraus erblickten wir am 20.10.22 den Vulkan Teide, der unverwechselbar über der Insel thront – mit 3.715m der höchste Berg Spaniens. Bei der Annäherung aber erkannten wir noch viel mehr: sattes Grün und die Berge des Anagagebirges. Hier sollten wir später durch märchenhafte Lorbeerwäöder streifen. 50% der Inselfläche stehen und Naturschutz. Hier auf Teneriffa ist sogar der Himmel geschützt! Die Qualität der Sternenhimmel hier sind so außerordentlich, dass ein Gesetz zum Schutz der astronomischen Qualität der Sternwarten erlassen wurde. Der Lichtverschmutzung wird somit per Gesetz entgegengewirkt.

Auch sonst sind die Insulaner sehr nachhaltig unterwegs. Berühmt ist zum Beispiel das Nebelwasser „agua de niebla“. Das ist Trinkwasser, dass mit Netzen aus den Wolken kondensiert und in Flaschen abgefüllt wird. Tolle Grundidee.

Wir erkundeten die Insel ein paar Tage mit dem Auto, badeten im Naturpool von Bajamar, genossen den Strand von San Andres und wanderten ein bisschen im Anagagebirge. Wir genossen die Tage ohne Kreuzfahrer und wummernde Maschinen im Hafen von Santa Cruz.

Ein Highlight dieser Tage war sicherlich die Feier anlässlich des 71. Geburtstags der „Activ“, einem Großsegler mit Heimathafen London, den wir aus Svendborg (DK) kennen und deren Rumpf so herrlich an unsere „Seute Deern“ erinnert. Spontan fühlten wir uns zuhause. Kapitän Jonas und seine Crew hat ganz kurzfristig entschieden, zu feiern und grillte Langostini und gab Aioli und Oliven aus. Einen schönen Abend lang, lernten wir neue Großsegler-Freunde kennen, fachsimpelten über Bootsmannsarbeiten und Materialien sowie Reiserouten. Danke! Am nächsten Abend luden wir die Activ an Bord ein. O-Ton vom Kapitän: „I will take your cute Santana in my pocket“. Nix da! 🙂

Am Abend des 20. Oktobers landete dann Anna und Cordula, die unsere Crew für die nächsten Monate komplettieren. Sie genossen spontan die Wärme Spaniens und haben sich sehr schnell in unser Bordleben eingefunden. Klaus und ich freuen uns über die fleißige und gut gelaunte Unterstützung während der nächsten großen Überfahrten. Wie wird es wohl zu fünft? Sicher ganz anders. Wir freuen uns darauf!